Degus

Degus werden immer beliebter in der Haustierhaltung.

Bevor man sich jedoch entscheidet solch niedliche Tiere bei sich aufzunehmen, sollte man sich einige Punkte gut überlegen.

 

Wo bekommt man Degus? Degus gibt es mittlerweile sowohl von seriösen Züchtern als auch von Privatpersonen. Leider werden diese anspruchsvollen Tiere auch in Tiersupermärkten an Jeden verkauft. Ein seriöser Händler würde z.B. niemals ein Einzeltier in Isolationshaft verkaufen und den potentiellen Käufer auch auf die Besonderheiten der Tiere hinweisen. Häufig sind die Tiere in solchen Läden viel zu jung um schon von der Mutter getrennt zu werden. Unterstützen sie diese Praxis nicht. Sie fördern damit nur gewissenlose Vermehrer die ihre Tiere ohne Rücksicht auf die Folgen produzieren lassen und sich dann mit dem Verkauf an den Tiersupermarkt das Taschengeld aufbessern. Es ist nicht gesagt das die Kleinen diese zu frühe Trennung überleben und Krank werden diese Tiere auch wesentlich früher!

  • Bitte denken sie daran das die Tierheime vor Nagetieren überquellen. Fragen sie doch dort ob sie nicht eine Degugruppe haben die in gute Hände kommen soll. Damit treffen Sie mit Sicherheit die beste Entscheidung.

 

Degus brauchen Freunde! In der Natur leben Degus in Familiengruppen von 5-10 Tieren. Ein Degu wird niemals glücklich werden wenn er alleine gehalten wird. Er ist auch nicht schneller zu zähmen oder schließt sich seinem Menschen deswegen schneller an. Ganz im Gegenteil. Durch Einzelhaltung entwickeln diese sehr sozialen Tiere leicht Verhaltensstörungen wie Gitternagen, ziehen sich zurück oder werden aggressiv.
Kein Mensch ist in der Lage den Kontakt zu Artgenossen zu ersetzen. Sie werden sich weder mit dem Tier in einem Sandbad wälzen noch in der Lage sein die vielfältigen Variationen in Körpersprache und Lautäußerung der Tiere nachzuahmen.
Halten sie also mindestens 2 Tiere zusammen.

 

Degus sind Nager! Genau wie Chinchillas, brauchen Degug Knabbermaterial . Es ist ganz egal ob Schlafhäuschen, Knabberast, Spielzeug oder die Wohnungseinrichtung "ihrer" Menschen. Alles wird zu Sägespänen zernagt. Man wird also häufiger durchaus kostspielige Neuanschaffungen zu tätigen haben (ihr örtlicher Zooladen wird Sie lieben...). Es ist aber auch sehr wichtig den Tieren genug Nagemöglichkeiten zu bieten, damit sie ihre Zähne die ja ständig nachwachsen, abnutzen.

 

Der Käfig. Die Käfiggröße sollte mindestens 100x 50 x 150 cm für 4 Tiere, für jedes weitere Tier 50 % zusätzlich betragen. Wichtig ist auch, dass mehrere Ebenen im Käfig eingezogen werden.

Wie oben beschrieben sind Degus Nager. Das stellt auch besonders hohe Anforderungen an den Käfig. Sämtliche Plastikteile sind nämlich tabu. Sie werden von den Kleinen ratz fatz durchgenagt und verursachen neben dem Ärger über die von den geflohenen Tieren zerstörten Möbel, Teppiche, Kabel, ... auch noch ernsthafte Gesundheitsschäden die bis zum Tod führen können. Damit kommen die meisten handelsüblichen Nagerkäfige nicht in Frage. Ein Terrarium oder Aquarium wäre hier eine bessere Alternative.Platzbedarf. Um Degus einigermaßen artgerecht halten zu können brauchen sie ziemlich viel Platz. Allein der Käfig sollte mindestens eine Grundfläche von 0,4 - 0,5 Quadratmetern haben. Besser ist es aber wenn auch noch ein ausbruchsicherer Freilauf in der Wohnung zur Verfügung steht.Kosten. Mag die Anschaffung der kleinen Nager an sich ja noch recht harmlos für den Geldbeutel sein, so sollte man auch an die Anschaffung der Grundausstattung denken. Diese muß wegen der Zerstörungswut dieser Tiere im Lauf der Zeit immer wieder ergänzt werden. Die laufenden Kosten für Futter (Degus brauchen Spezialfutter sonst werden sie ernsthaft krank!)

Einstreu, Badesand, Heu (muss immer zur Verfügung stehen!) und Stroh summieren sich neben den Kosten für denTierarzt falls einer der Kleinen krank wird zu einem beträchtlichen Betrag.Urlaub. Wer übernimmt die Pflege der Tiere während des Urlaubs oder bei Krankheit? Da Degus in der Gruppe gehalten werden müssen sind natürlich immer gleich mehrere Tier zu versorgen. Auch der große Käfig kann nicht so leicht von Bekannten zu Bekannten gebracht werden.Bitte keine Ordnungsfanatiker! Degus sind niedlich und lieb. Aber auf keinen Fall ordentlich. Sie müssen mit fliegenden Spänen und Futterteilchen rechnen, genauso mit verstreutem Badesand der Ihre Wohnung ziert. Durch das zernagte Material kann es auch zu einer überdimensionalen Staubentwicklung kommen, die häufiges Abstauben unumgänglich macht.Degus sind tagaktiv. Also nur sehr bedingt für Menschen mit einem stressigen Fulltimejob geeignet . Dies bedeutet aber nicht das die Tiere nachts ruhig sind. Sie können nicht im Schlafzimmer gehalten werden da sie die Nachtruhe empfindlich stören können wenn sie z.B. um 2 Uhr Lust auf ausgedehnte Knabbereskapaden haben.Degus und andere Tiere. Kann es Probleme mit schon im Haus lebenden Tieren geben? Hunde und Katzen sehen in Degus naturgemäß eher Futter als Spielgefährten. Auch auf eine "Vergesellschaftung" mit andern Nagern sollte verzichtet werden, auch nicht mit Chinchillas (die Tiere verstehen sich nicht und haben nicht den gleichen Rhythmus). Wird es dem Chinchi zu bunt beißt er schon mal zu - was wiederum zu ernsthaften Verletzungen bei den Degus führt)!!!!Liegt eine Allergie z.B. gegen Tierhaare, Pollen (Heu), Staub, Milben vor? Dann ist dieses Tier wohl nicht geeignet.Für Kinder sind Degus nur sehr bedingt oder nicht geeignet. Sie sind keine Kuscheltiere sondern eher zum Beobachten als zum Spielen. Genügt es dem Kind wenn es den Tieren hauptsächlich zuschauen muß.Das Ende. Jedes Leben hat ein Ende. Auch das eines Degus. Sind Sie in der Lage dem Tier ein "humanes" Ende zu gönnen und die Entscheidung ein Tier einschläfern zu lassen zu tragen?!

 

Noch Fragen?

fett@mfn.de oder Tel. 0160/99177043

 

weitere Informationen gibt es auch unter:

http://www.degus-online.de/index.php